CDU ignoriert die Tatsachen - Absicht oder schlichte Ahnungslosigkeit?
Wir hatten letzte Woche vom Etikettenschwindel "Sekundarschule" berichtet. Frei nach dem Motto: "Es kann nicht sein, was nicht sein darf" - nennt die CDU dies nun einen "bösen Schulstreich" und schreibt, unser Artikel wäre "voller haltloser Falschbehauptungen". Interessant wäre es doch, mal wenigstens eine einzige Falschbehauptung zu benennen. Die CDU wird schon wissen, warum.
Kleines Quiz (besonders für Wachtberger CDU-Politiker): Von wem stammen folgende Aussagen?
"Die Sekundarschule Wachtberg ist formal eine Hauptschule." und
Die richtige Antwort auf die Quizfrage lautet: Hendrik Heimbach, Rektor der Profilierten Gemeinschaftshauptschule Wachtberg, nachzulesen in der öffentlichen Vorlage des letzten Bildungsausschusses. Entweder werden solche Vorlagen von der CDU nicht gelesen, nicht verstanden oder bewusst ignoriert.
Keine dieser Optionen ist hilfreich, aber offenbar hat die CDU selbst damit keine Probleme. Die Nachricht ist eindeutig: "Wir, CDU Wachtberg, kümmern uns nicht um die Zukunft unserer Schule - alles hat so zu bleiben wie es ist." Das ist ignoranter Konservativismus der schlechteren Sorte. Statt des Drachens sollte die CDU lieber den Vogel Strauß als Wappentier führen. Die CDU klagt uns an, weil wir die Wahrheit schreiben. Hat sie nicht verstanden, dass die Menschen es leid sind, von der Politik belogen zu werden?
Als gewählte Ratsmitglieder haben wir eine Verantwortung zu tragen, die mit dem Beibehalten des status quo nicht zu Ende ist.
Die Schule in Wachtberg hat nach wie vor einen sehr guten Ruf und leistet sehr gute Arbeit. Das wird von allen Beteilgten (Eltern, Schüler, Wirtschaft, Verwaltung und Politik) anerkannt. Doch das berechtigt uns als Gemeinde nicht, etwas anderes zu behaupten als die Schule tatsächlich ist. Früher oder später wird auch hier die Wahrheit ans Licht kommen und wir können nicht warten, bis wir die Hauptschule wegen fehlender Anmeldungen schließen müssen (das ist ja die Befürchtung, die hinter diesem Etikettenschwindel steckt).
Wir haben die Pflicht, Alternativen zu prüfen und dabei Schulleitung und Lehrerkollegium einzubinden, um auch in Zukunft ein weiterführendes Schulangebot bei uns vor Ort zu gewährleisten. Das geht nur, wenn wir dies auch gemeinsam mit den betroffenen Eltern tun, denn letztlich treffen sie die Entscheidung, auf welche Schule ihr Kind wechseln wird.
Dieser Aufgabe müssen wir uns stellen, wenn wir verantwortliche Kommunalpolitik betreiben wollen. Es wäre besser für Wachtberg, alle Fraktionen würden sich konstruktiv in diesen Prozess einbringen.